heimkehr
breyten breytenbach
aus herzländern dunkel vom blutvergießen
sind wir zurückgekehrt zu diesem zufluchtsort
auf dem hügel:
alles ist verwildert, ranken und rost
haben das gartentor versiegelt,
dichtes gras hat die pfade überwuchert
und die bäume sind ganz zerlumpt, voll wilder früchte,
eine agave ist umgestürzt –
ist dies das haus von früher als unsere augen noch rein waren?
die haustür ist zugeschwollen und die farbe blättert ab,
im inneren sind wände und möbel weiß vom schimmel,
nagetierchen haben löcher in das bettzeug gefressen
um sich einzunisten
und sicher um die eigene brut zu verschlingen,
die leichen der toten geckos im kamin
sind grau von der asche
wie asketen deren leiber aus traurigkeit vergessen haben
zu leben –
werden uns die magischen worte je wieder einfallen?
durch den schornstein singt eine nacht
wie durch einen verfaulten zahn
doch der wein in den fässern ist reif und tief geworden –
wie wund das herz auch ist die sonne scheint weiter
an der dämmerung vorbei schenk´ ich mir ein glas ein
und trink´ meine tränen hinein:
spät hängt heute nacht ein trockenwangiger mond
so herrlich kalt wie in alten tagen
schräg oben wo der hügel sich häuft gegen den gestrigen
tod und verdruss
- Juli 1997
Aus: Jan Afrika [= Breyten Breytenbach], Papierblom (72 gedigte uit `n swerfjoernaal). Kapstadt, Pretoria, Johannesburg: Human & Rousseau, 1998.
Übers. Gunther Pakendorf